Was bedeutet «neurodivergent»?

Immer öfter begegnet uns der Begriff neurodivergent – in den sozialen Medien, in Fachkreisen oder im Alltag. Doch was genau steckt dahinter?

Neurodivergenz beschreibt Vielfalt – keine Krankheit

Der Begriff neurodivergent stammt aus der Neurodiversitätsbewegung. Er beschreibt Menschen, deren Gehirn und Nervensystem anders funktionieren als der «neurotypische» Durchschnitt. Es geht also um eine abweichende, aber nicht defizitäre Art der Wahrnehmung, des Denkens, Fühlens und Verhaltens.

Neurodivergenz ist keine Krankheit, sondern eine Form menschlicher Diversität – so wie Linkshändigkeit oder unterschiedliche Temperamente. Sie zeigt sich in verschiedenen Ausprägungen.


Wer gilt als neurodivergent?

Zu den häufigsten neurodivergenten Formen zählen:

  • AD(H)S (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung)
  • Autismus-Spektrum-Störung (ASS)
  • Hochsensitivität/Hochsensibilität
  • Legasthenie (Lese-Rechtschreib-Schwäche)
  • Dyskalkulie (Rechenschwäche)

Diese Begriffe sind medizinisch oder psychologisch unterschiedlich definiert – und sie lassen sich nicht immer klar voneinander abgrenzen. Viele Betroffene zeigen Merkmale aus mehreren Bereichen. Es handelt sich weniger um «Schubladen» als um ein Spektrum mit fliessenden Übergängen.


Feine Antennen und hohe Reizoffenheit

Was viele neurodivergente Menschen verbindet, ist eine besondere Art der Wahrnehmung. Oft sind sie sehr empfänglich für Reize, haben feine Antennen für Stimmungen, Details oder Ungerechtigkeit. Ihr Nervensystem arbeitet anders – schneller, intensiver, manchmal auch überforderter als bei neurotypischen Menschen.

Diese Wahrnehmung kann eine besondere Stärke sein – oder auch zu Herausforderungen im Alltag führen, vor allem wenn das Umfeld wenig Verständnis zeigt oder sich an der «Norm» orientiert.


Wie viele Menschen sind neurodivergent?

Je nach Quelle gelten 20 bis 30 % der Bevölkerung als neurodivergent. Der Rest (etwa 70 bis 80 %) ist neurotypisch – das heisst: ihr Nervensystem funktioniert so, wie es in der Gesellschaft als «typisch» gilt.


Warum es wichtig ist, über Neurodivergenz zu sprechen

Viele Menschen erfahren erst spät – manchmal erst im Erwachsenenalter – dass sie neurodivergent sind. Eine späte oder fehlende Diagnose kann zu Selbstzweifeln, Überforderung oder chronischem Stress führen. Doch mit mehr Wissen, Offenheit und Unterstützung können neurodivergente Menschen ihr Potenzial entfalten – und sich mit ihren besonderen Fähigkeiten einbringen.

Neurodiversität erinnert uns daran, dass nicht alle Menschen gleich ticken – und genau das unsere Welt bereichert.


Alle meine Angebote sind offen für neurodivergente Frauen – denn sie sind achtsam gestaltet, stärken die Selbstwahrnehmung und schaffen Raum für individuelles Erleben.
Ganz besonders aber richtet sich mein Achtsamkeitstraining in der Natur an feinfühlige und neurodivergente Frauen, die sich nach Ruhe, Verbindung und innerer Klarheit sehnen.

Hier erfährst du mehr: https://www.kuenstlereikoeniz.ch/achtsamkeitskurs-in-der-natur-fuer-feinfuehlige-frauen/


Sandra Baumann, Gestaltungs- und Maltherapeutin sowie Achtsamkeitstrainerin in der Natur

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